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Internet Kolumne Tuning Inside

Tuning Inside (Ti): Viele Firmen sehen ihre Verkaufaktivitäten im Internet heute wesentlich nüchterner als in der Vergangenheit. Was ist für erfolgreiche Shops zu beachten?

S. Neumann: Dem Shop-Boom der letzten 6-8 Jahre stehen inzwischen wenige, aber sehr professionell und umfangreich geführte Onlineshops entgegen. Wer es nicht geschafft hat entweder auf diesen Zug aufzuspringen oder seinen Shop stetig fort entwickelte, hat es schwer gegen die Übermacht von amazon oder eBay sowie den Preisvergleich- und Affiliate-Betreibern anzukommen. Hier bleibt nur der Weg sich dort einzukaufen oder den eigenen Shop mit deutlich besserer Qualität, sprich exzellent aufbereiteten Produktdaten, Bildern oder sogar Videos gegen die Masse abzuheben. Keine Firma, außer vielleicht Hersteller absoluter Nischenprodukte, können es sich heute noch leisten einen Internetshop als einmaliges, abgeschlossenes Projekt zu führen um danach automatisch mit stetig fließende Einnahmen rechnen zu können. Der Internet-Shop-Mix besteht aus vielen Einzelkomponenten, wie der Wahl des geeigneten Shopsystems, Suchmaschinenoptimierung, Online-Marketing und letztendlich auch der korrekten Abhandlung von Bestellabläufen. Dabei sehen viele Firmen noch immer nicht, daß das Internet täglich steigendes Kunden-Potenzial bietet, weil die „Mobile Generation“ gerade jetzt flügge wird. Netbooks, iPhones und mobiles Internet werden in Kürze Standard sein und Twitter oder Facebook sowie kundenunfreundliche Hotlines tun ihren Teil dazu bei das zukünftige Generationen ihre Kommunikation lieber tippend als sprechend betreiben.

Ti: Welche Möglichkeiten zum Online-Verkauf stehen einem Shopbetreiber heutzutage zur Verfügung?

S. Neumann: Der Kunde hat in vielerlei Hinsicht die Qual der Wahl - ein eigener Internetshop oder ein gemieteter, überlässt er den Verkauf Drittanbietern oder übernimmt ihn selbst, ist es überhaupt sinnvoll, einen Shop zu betreiben (um die eigenen Händler nicht zu verärgern) ? Und wenn er sich entschieden hat, einen eigenen Shop zu betreiben, bleibt eine unüberschaubare Anzahl an Shopprodukten aus der er wählen kann. Prinzipiell kann man die Shopsysteme in drei Lager einteilen: Gemietete Shopsysteme, sprich Standardshops wie sie bei vielen Internet-Hostern wie z.B. 1&1 anzutreffen sind. Diese bieten meist volle Shop-Funktionalität und sind bei wenigen zu verkaufenden Artikeln oftmals im Webspace-Angebot enthalten. Man ist dabei allerdings auf den Provider angewiesen, hat äußerst wenige Möglichkeiten zur individuellen Anpassung und kommt schnell an die Grenzen, wenn viele Produkte angeboten werden sollen. Der Bereich der „kostenlosen“ Open-Source Systeme gehört gleichzeitig auch in die Kategorie „Eigenentwicklung“, da so gut wie kein Open-Source Shop ohne individuelle Anpassungen auskommt. Dennoch gibt es hier eine stattliche Anzahl brauchbarer Systeme mit denen man durchaus mittelgroße bis große Onlineshops realisieren kann. Man darf sich jedoch nicht von den anfänglichen, geringen Einstiegskosten täuschen lassen - ein Open Source System unterliegt vielen Risiken, allein der offene Code bietet zwar schnelle Entwicklungszyklen, aber genauso schnell suchen sich Hacker aus dem offenen Code Sicherheitslücken. Schon ein wenige Monate altes, ohne Sicherheitsupdates betriebenes System, öffnet Angreifern ungeahnte Möglichkeiten. Es gibt bis heute übrigens kein Open-Source Shopsystem, welches von vorn herein die im Auto- und Tuningbereich wichtige Fahrzeugzuordnung korrekt durchführen kann. Diese Funktionalität muss jeweils mit Zusatzprogrammierung oder externen Mitteln eingebracht werden. Bei den professionellen und kostenpflichtigen Systemen stehen den vermeintlich hohen Lizenz- und Hardwarekosten eine gegen Angriff sichere Software und vielerlei Export- und Importmöglichkeiten entgegen. Auch sind Updates meist mit deutlich weniger Aufwand verbunden als bei Open Source Systemen oder gar Eigenentwicklungen. Viele ausgereifte Cross-Marketing Module und hohe Performance auch bei vielen Produkten zeichnen diese Systeme aus.

Ti: Auf welche Bereiche seiner Webseite sollte der Betreiber eines Webauftritt besonders achten um für die Zukunft gerüstet zu sein?

S. Neumann: Hersteller mit Händlernetz sollten sich inbesondere überlegen wie sie ihren Händlern den Einkauf möglichst einfach machen. Oft wird nur an den Umsatz mit dem Endkunden gedacht und dabei die Händler vergessen. Ein korrekt aufgebauter B2B-Bereich auf der eigenen Webseite kann sehr viel Zeit und Geld sparen. Für den Erfolg im Internethandel hat sich außerdem ein Mix aus vielen Aktivitäten bewährt. Ein allein stehender Shop wirbelt viel weniger Staub auf als ein Shop, der sich in viele Subshops dupliziert, stetige Aktionen bietet und seine Produkte ausserdem bei den Affiliate-Betreibern streut. Neue Produkte müssen in Newslettern und Foren verbreitet werden und wer seine Neuentwicklung nicht bei Youtube zeigen kann ist out. Stetige Suchmaschinenoptimierung sowie korrekt analysierte Statistikdaten gehören natürlich auch dazu. Hier haben sich gegenüber den fehleranfälligen Systemen der Provider zuletzt insbesondere Google Analytics oder andere kommerzielle Pagelogger wie der eTracker etabliert.